Frühlingsmarkt 2024

Liebes Wetter – wir müssen reden! 
Eine Marktreportage aus Sicht Organisation


In die Organisation des Bipper-Dorfmarkts wurde viel Zeit und Herzblut investiert. Begonnen hat das Ganze mit dem Entscheid, ob der Markt nach alten Ansätzen weiterverfolgt oder eine Neugestaltung angestrebt werden soll. Noch knapp 20-30 Stände machten am früheren Märit mit. Knifflige Entscheidung – gehen wir den gemütlichen Weg des geringsten Widerstands und lassen den Märit schlimmstenfalls verkümmern, oder geben wir nochmals Alles und meistern die Hürden, die kommen werden? Schnell war klar, auch auf der Verwaltung hat es viele hier einheimische Angestellte, die sich ein Niederbipp ohne Märit nicht vorstellen können. Also loslegen und Ideen für eine Neugestaltung sammeln – das war klar! Das Datum war gegeben, für alles andere gab es Gestaltungsfreiheit, sofern denn das Budget reicht.


Bald folgte eine Marktumfrage, um auch das Resümee der Marktbesuchenden und Markthändler/innen abzuholen und entsprechend neu planen zu können. Es gab Einiges zu tun und aufzugleisen: Die Marktumfrageauswertung, Beiträge in den Medien/Dorfzeitung, neue Marktregeln aufstellen, Anmeldeformular entwerfen, Homepageauftritt lancieren, Werbung für Händler/innen und selbstverständlich für den Markt selbst machen, abklären von Parkierungsmöglichkeiten, Signalisationen, Zuweisungsplanung uvm. Über 60 Punkte fanden Platz auf der «To-Do-Liste» - wow, wer hätte gedacht, was so ein Märit zu tun gibt?! Aber fürs Dorfleben ist es das Wert! Zeitweise schier am Verzweifeln, wie es weitergeht, wurde ich vom Büroteam doch immer wieder motiviert und mit genialen Ideen unterstützt – warum nicht z.B. Tiere an den Markt holen? Etwas spannendes für Jung und Alt und ein Karussell oder etwas anderes für die Kleinsten gehört definitiv dazu. Auch sollen mehr Einheimische miteinbezogen werden – nicht ganz einfach an einem gewöhnlichen Mittwoch im April. Im Wissen, dass meist auch in den Vorjahren das Wetter nicht mitspielt und es oft regnet oder schlimmstenfalls fast die Stände «wegfegt», dennoch die Planung also angehen.


Mehr Stände wollen alle, aber wie? Das Marktdatum und die Uhrzeiten anpassen: heikel, wird das wohl grossmehrheitlich akzeptiert? Von allen Seiten die widersprüchlichsten Anforderungen. Ein Karussell organisieren, gar nicht so einfach! Zahlreiche Anfragen, immer nur Absagen… erneut am Verzweifeln. Auch die Inserate in der Marktzeitung zeigten kaum Wirkung, um mehr Standbetreibende nach Niederbipp zu locken. Erst ein Beitrag über eine Händlerseite über Facebook zeigte erste Reaktionen. Kurz darauf der Erfolg: zahlreiche Anmeldungen, die Zusage für ein Karussell und eine Kinderlokomotive, die Zusage von Familie Herrmann mit Ihren Alpakas an unseren Märit zu kommen. Schule und Tagesschule waren bei Anfrage sofort Feuer und Flamme am Markt mitzumachen, weitere Einheimische folgten. Alles nahm seinen Lauf und schnell waren wir mehr als ausgebucht für den Märit. Schnell mussten neue Stände her. Es folgte ein Kreditantrag, damit auch alle diese Arrangements bezahlt werden konnten. In diesem Sinne nochmals herzlichen Dank dem Kiesfonds Niederbipp, welcher die zahlreichen Highlights finanziert hat sowie der Burgergemeinde für die Spende der Stämme für das Holz-Hammer-Nagelspiel.

Zurück zum Kredit: Geld war nun vorhanden. Jetzt gingen die Werkhofmitarbeitenden an die Arbeit. Innert kürzester Zeit wurden selbst Marktstände entworfen, alle Materialien beschafft und die Stände durch Eigenhand gebaut! Noch einmal «wow»! Ich kenne keine Gemeinde, die Ihre Stände selbst gebaut hat. In dem Sinne nochmals ein herzliches Dankeschön an unsere Werkhofmitarbeitenden. Die Stände bekamen grosses Lob!


So, nun fast alles organisiert, fehlt nur noch der Markttag. Es ist Standard, dass es kurzfristige Abmeldungen gibt, es gibt aber auch immer kurzfristige Anmeldungen. Wichtig ist dann nur, dass der freiwerdende Platz mit dem Platzbedarf der Nachmeldungen passt. Denn den Marktplan macht man jedes Mal neu, da immer wieder andere Stände mit anderem Platzbedarf kommen. Der Markttag rückt also näher. Dieses Mal die Bevölkerung und Umgebung gut auf den Markt aufmerksam machen, denn sonst weiss ja niemand, dass Markt ist. Einen Flyer in die Bipper-Haushalte verteilen, Werbung auf Social Media der Gemeinde veröffentlichen, in den Anzeigern inserieren uvm. Genial, das Feedback zeigt: Wir Einwohner/innen und sogar Auswärtige wissen, dass heute Bipper-Markt ist! Denn der Markt ist immer noch ein grosses Thema im Dorf, nur hat man eben selten mitbekommen, dass er stattfindet, oder erst wenn die Kinder nach Hause gekommen sind nach der Schule und erwähnten: heute ist doch Markt… Ab jetzt gilt: keine Ausrede mehr für Bipper/innen. Ab nächstem Jahr ist der Märit immer am 1. Samstag im Mai, «keine Zeit für einen Besuch» gilt da nicht mehr. Ob sich dann auch so viele Händler/innen finden lassen wie für den diesjährigen Frühlingsmarkt mit über 52 Ständen, wird sich zeigen.


Tick tack, tick tack, die Zeit läuft… der Markt rückt noch näher. Das Wetter wechselt gefühlt jeden Tag: Aprilwetter halt! Wenn wir Petrus beeinflussen könnten, wären wir wohl schon lange nicht mehr bei der Gemeinde angestellt.
Kurzfristige Absagen, das Wetter am Vor- und Nachtag sieht super aus, nur eben am Markttag nicht. Kopf nicht hängen lassen, die Bipper sind wetterfest, hoffen wir jedenfalls. Wie man so schön sagt: es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung!
Etwas nervös und doch glücklich, dass es nun soweit ist: der Märit beginnt! Judihuiii! Jetzt geht’s los…


Morgens um 6 Uhr trudeln die ersten Markthändler/innen ein und stellen auf unsere Zuweisung hin ihre Stände auf. Doch Tage zuvor schon hat der Werkhof Strom und Stände, Abfallkübel, Stämme, Sitzgelegenheiten uvm. vorbereitet. Einweisen, aufstellen, alles schön dekorieren, damit die Besuchenden „gluschtig“ werden, wenn sie zwischen den Ständen umherbummeln.
Plötzlich raunen: oh nein, ein Händler putscht ins Auto eines anderen Händlers. Kein Problem, das regeln wir später, es sind ja alle den ganzen Tag hier. Erste Beschwerden, weil nicht alle am bisherigen Standplatz aufstellen können, aber auch das trübt die Marktlaune nicht. Ein paar Anliegen hier entgegennehmen, ein paar dort, dann die Runde bei allen Teilnehmenden machen und später noch die Marktgebühren einziehen. Sogar die Marktaufsicht kam vor Ort, da diese gehört hat, dass der Bipper Markt grösser als bisher wird. Alle Achtung, da hat die Werbetrommel aber gut funktioniert. Noch kurz den eigenen Gemeindestand mit Tombola parat machen und los geht’s. Alle die mithelfen sind sehr motiviert und freundlich, einige Plätze bleiben aber leer, was wohl am Wetter liegen mag. Regen, Wind, Kälte, fröhliche Musik, fröhliche Gesichter, Kinderlachen. Zu Beginn eher wenig Besuchende und noch trocken, später gegen Mittag dann vermehrt Regen, Wind und tatsächlich mehr Besuchende, was uns doch sehr gefreut hat. Eine Händlerin erzählt mir, sie habe mehr Umsatz als im Vorjahr gemacht, als noch schönes Wetter war, womit wir beim dritten „wow“ ankommen. Dies zeigt wieder, wie wichtig Werbung ist. Es folgen Dauerregen und starke Windböen. Erste Zelte werden umgerissen, erste Markthändler packen kurz nach Mittag ihre Stände zusammen und verabschieden sich sang- und klanglos. Der Markt bekommt erste Lücken. Das ist nicht gut, weder für das Marktimage, noch für die, die extra bei unschönem Wetter den Weg zum Markt wagen. Alpakas laufen ab Mittag immer wieder geführt zusammen mit den Tierbesitzern und Marktbesuchenden durch die Marktstände. Grosse Augen von allen Seiten: was, Alpakas am Markt? Ein richtiges Highlight und künftig gibt es immer eine tierische Überraschung im Frühling. Einige wenige Standbetreibende bleiben bis zum Schluss, dem offiziellen Ende um 18 Uhr, was wir von der Organisation her sehr geschätzt haben, denn noch einmal: Marktlücken sind unschön. Bereits ab 16 Uhr standen mehr als die Hälfte der Stände nicht mehr, was wir sehr bedauern. Aber wer kann es den Markthändlern schon verübeln bei dem Wetter? Waren mussten vor dem Regen in Sicherheit gebracht werden, da diese sonst kaputt gegangen wären. Karten flogen durch die Luft, Puzzles wurden nass. Auch eine Abdeckung brachte bei dieser Kombination aus Regen/Wind nicht viel. Doch trotz dieses Wetters fand eine beschauliche Anzahl Besuchende den Weg zum Markt. Auch hier: ganz herzlichen Dank allen, die den Markt mit einem Besuch unterstützt haben und natürlich an die, die dem Regen als Markthändler/in getrotzt haben und bis zum Schluss standhaft geblieben sind! Karussell und Kinderlok waren gut besucht und die Marktstimmung sehr heiter. Teils liefen Personen im T-Shirt und mit Glacé herum, Chapeau! Und zum Schluss kommt doch noch Punkt 18 Uhr die Sonne mit einem Lächeln vorbei und schickt sogar noch einen Regenbogen an den Horizont. Danke allen Mithelfenden, Besuchenden und Beteiligten für diesen unvergesslichen Frühlingsmarkt!


Im Frühling 2025 findet der Märit das erste Mal am ersten Samstag im Mai statt. Auch hier freuen wir uns auf ein kunterbuntes Angebot mit einem besser gesinnten Petrus. Einheimische und Vereine, die mithelfen wollen, sollen sich doch gerne bei uns melden: www.niederbipp.ch/bipperdorfmarkt


Nach dem Markt ist vor dem Markt… Freuen wir uns auf viele kommende tolle Bipper-Märkte, die Organisation für den Herbst ist bereits wieder in vollem Gange.

Nadja Lackner, Marktverantwortliche

 

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